Neuanfang & 50er Jahre

Neuanfang & 50er Jahre

1949

05.11.1949: Nachdem die meisten Überlebenden des Krieges wieder heimgekehrt waren und für die dringendsten Probleme eine Lösung gefunden worden war, ging die Bevölkerung an die Neubelebung der Vereine. So wurde an diesem Tag eine Versammlung in der Gaststätte "Josef Alt" (Bauernstube) einberufen zwecks Neugründung des Spielmannszuges. Als Korpsführer stellte sich abermals Peter Goffart zur Verfügung. Zum 1. Vorsitzenden wurde Konrad Conrads bestimmt.
Erstmals war von einem 1. Vorsitzenden die Rede, anscheinend wurde vor dem Krieg die Regelung gehandhabt, dass der Korpsführer und das Amt des 1. Vorsitzenden in Personalunion ausgeübt wurden.
Die Versammlung stellte einen Antrag auf Genehmigung der Wiedergründung bei der Kreisverwaltung Monschau. Diesem Antrag wurde unverzüglich stattgegeben und das Trommler- und Pfeiferkorps Kalterherberg 1926 e. V. unter der laufenden Nummer 18 in das Vereinsregister eingetragen.
Anerkennung des TPK durch den Oberkreisdirektor
Handschriftliche Schilderung der Neugründung durch den damaligen Schriftführer Alois Peters
Zur Aufnahme des Vereinsbetriebes benötigte der Spielmannszug Geld, welches natürlich nicht vorhanden war. Der Vorstand formulierte einen Antrag auf ein zinsloses Darlehen über 500 DM an die Gemeinde Kalterherberg. Das Darlehen wurde umgehend genehmigt und man erwarb davon 4 Trommeln, 8 Flöten und einen Tambourstab. Das Korps zahlte später nur 200 DM des Darlehens an den Gläubiger zurück, den Rest spendete die Gemeinde. Es ist überaus fraglich, ob das TPK ohne dieses Sponsoring in heutiger Zeit noch existieren würde.
Die Proben fanden zu dieser Zeit am Samstagabend und Sonntagmorgen im Vereinslokal Alt und im Hause des Korpsführers Peter Goffart statt.

Die fünfziger Jahre

1950

Da das Vereinslokal nicht über ausreichende Möglichkeiten verfügte, um Veranstaltungen durchzuführen und das TPK jedoch dringend Einnahmen verzeichnen musste, führte man im Saal Lambertz ("D'r Zien", heutiges Seniorenwohnheim mit Gaststätte) oder im Jugendheim Theaterstücke auf, die immer sehr gut besucht waren.
Die erste Aufführung im Saal Lambertz trug den Titel "Das Kreuz im Moor". Zu dieser Gelegenheit wurde ein Gedenkbild an die 11 Gefallenen des Spielmannszuges vorgestellt, welches bis zum heutigen Tage in den Proberäumen einen würdigen Platz findet.

Gedenktafel der gefallenen Mitglieder


Ende 1950: Die Gründung des Verbandes der Vereinigten Spielmannszüge des Kreises Monschau wurde vollzogen.
Bereits vor dem Weltkrieg hatte es einen Zusammenschluss der Trommlerkorps des Kreises Monschau gegeben, doch auch in diesem Falle kamen die schriftlichen Aufzeichnungen nach den Kriegswirren nicht mehr ans Tageslicht. Den ersten Vorsitz des neuen Verbandes übernahm Alfons Palm aus Vossenack.
Die Fahrten zu Wettstreiten oder Festzügen gestalteten sich mitunter recht abenteuerlich, da niemand von den Aktiven über einen fahrbaren Untersatz verfügte. So gelangten die Spielmänner schließlich per Pedes, mit dem Fahrrad oder auf dem offenen LKW zum Zielort. Bei derartigen Gelegenheiten wurden die Instrumente und Uniformen in Rucksäcken verstaut. Erschwerend kam hinzu, dass das TPK seinerzeit eine weiße Uniform trug. Zu dem weißen Hemd gesellte sich auch noch eine weiße Hose. Wir können uns vorstellen, dass es bei Ausfahrten nicht einfach war, im Festzug noch sauber angezogen aufzutreten.

1950

Da das Vereinslokal nicht über ausreichende Möglichkeiten verfügte, um Veranstaltungen durchzuführen und das TPK jedoch dringend Einnahmen verzeichnen musste, führte man im Saal Lambertz ("D'r Zien", heutiges Seniorenwohnheim mit Gaststätte) oder im Jugendheim Theaterstücke auf, die immer sehr gut besucht waren.
Die erste Aufführung im Saal Lambertz trug den Titel "Das Kreuz im Moor". Zu dieser Gelegenheit wurde ein Gedenkbild an die 11 Gefallenen des Spielmannszuges vorgestellt, welches bis zum heutigen Tage in den Proberäumen einen würdigen Platz findet.
Das Korps kurz nach der Neugründung Anfang der 50er Jahre
Vereinslokal „Alt“ (Bej Petische) bis 1957
Kurt Hammer, ein während der berüchtigten Schmugglerzeit in Kalterherberg eingesetzter Zollbeamter und überaus fähiger Tambour trat dem Verein bei und übernahm die Probeleitung der Trommler. Es heißt, er habe Trommelschläge beherrscht, über die andere nur staunen konnten. Er hielt die Instrumente in Schuss, reparierte sie und bemühte sich einfach um alles; dabei war er im Übrigen noch äußerst sparsam.
Obwohl Kurt Hammer in Kalterherberg nie offiziell Korpsführer war, brachte er den aktiven Mitgliedern in etlichen Exerzierstunden die nötige Disziplin und Ordnung bei, die für einen Spielmannszug zu einer vernünftigen Präsentation erforderlich sind.
Kurt Hammer als "Aushilfskühs"
Bühnenspiel mit Hans-Rolf Justen
1951

27.05.51: Das TPK Kalterherberg feierte sein 25-jähriges Stiftungsfest und ihm kam die Ehre zu, den ersten Kreisverbandswettstreit der Vereinigten Spielmannszüge des Kreises Monschau auszurichten. Es nahmen einige Vereine aus dem Aachener Raum ("Münster-Ländchen") teil. Der Festzug schlängelte sich von "Pohl zu Pohl" durch Kalterherberg und das Wertungsspiel fand auf der Wiese des Vereinslokals statt. Zu diesem Anlass wurden sämtliche, vor 1930 in den Verein eingetretenen Mitglieder zu Ehrenmitgliedern ernannt.
 
05.08.51: Beim 2. Verbandsfest in Kesternich fungierte Hans-Rolf Justen als Nachfolger von Peter Goffart zum ersten Mal als Korpsführer.
In Uniform vor dem Vereinslokal mit Stabführer Peter Goffart
Leider zogen sich die frisch erkorenen Ehrenmitglieder nach und nach vom aktiven Spiel zurück und brachten so den Verein an den Rand des Unterganges. So konnte beispielsweise an einem bereits zugesagten Wettstreit, zur großen Verärgerung des Veranstalters, nicht mehr teilgenommen werden. Die Probebeteiligung reduzierte sich zeitweise auf spärliche 4-5 unbeugsame Mitglieder.
Großkirmes 1951
Ein kleiner Silberstreif am Horizont erschien, als einer der Gründer des Vereins, Leo Jansen, in diesem Jahr nach Kalterherberg zurückkehrte. Vor dem Krieg war er im Monschauer Land als herausragender Flötist bekannt und als solcher übernahm er denn auch die Probeleitung der Flötisten. Er drückte dem Verein, genau wie Kurt Hammer, lange Zeit einen sicht- und hörbaren Stempel auf. Als Krönung seines Schaffens komponierte er zum 30-jährigen Stiftungsfest des TPK den "Jubiläumsmarsch", der seit dieser Zeit zum ständigen Repertoire des Vereins gehört. Die Uraufführung des "Jubiläumsmarsches" fand auf dem Familienabend am 17.02.1957 statt.

1952

Das Jahr mit vier avisierten Verbandsfesten sollte eines der härtesten in der Vereinsgeschichte werden. Es gab wenig Licht, doch dafür umso mehr Schatten.
Die Flötisten probten mittlerweile bei Walter Thoma, Rudolf Jansen sowie Hermann Cremer. Bei den Tambouren trat Hermann-Josef Thoma die Probeleitung an.
Die Probearbeiten gestalteten sich damals recht schwierig. Noten waren den meisten Spielleuten völlig unbekannt und deren Anschaffung zudem zu teuer für die ständig klamme Vereinskasse. Die Märsche wurden so oft vorgespielt, bis sie auswendig wiedergegeben werden konnten. Später ersann man ein System aus Punkten, Kreisen und Zahlen, um die Musikstücke "sichtbar" zu machen. Erst in den siebziger Jahren stellte der Verein sein System auf herkömmliche Noten um.

Beim Bühnenspiel unter den strengen Augen und Ohren des Preisrichters
06.08.52: Eines der wenigen erfreulichen Ereignisse ist der erste Auftritt nach dem Krieg in Belgien bei einem Musikfest in Weywertz. Zur Grenzüberschreitung mussten die Spielleute etliche Zoll- und Passformalitäten über sich ergehen lassen. Dieser Behördengang wurde jedoch mehr als wettgemacht durch die überaus herzliche Begrüßung des TPK durch die Weywertzer Bevölkerung. Ein Wermutstropfen blieb allerdings, denn dieser Auftritt war auch der definitiv letzte der älteren Mitglieder.
 
11.05.52: Der Verbandswettstreit in Konzen stellte den bisherigen absoluten Tiefpunkt des Trommler- und Pfeifercorps Kalterherberg in Sachen öffentliches Auftreten dar. Mit der Mindestzahl von 8 Spielleuten nebst Corpsführer nahm der Verein an Festzug und Wettstreit teil. Die höhnischen Bemerkungen der Zuschauer, wie beispielsweise "Do kött d'r Widdau", lagen den damals mitgereisten Aktiven noch lange in den Ohren.
Kurt Hammer übernahm den Vorsitz des Vereins von Konrad Conrads und "durfte" sogleich die restlichen drei Verbandsfeste mangels aktiver Spielleute absagen.
Glücklicherweise gelang es, jungen Nachwuchs zu rekrutieren und schon bei der Primizfeier des “Kalterherberger Jungen“ Max Goffart wagten die Frischlinge ihren ersten öffentlichen Auftritt.
An dieser Stelle sollte auch erwähnt werden, dass es dem Flötisten Walter Thoma bei einem Wettstreit in Oberforstbach erstmals gelang, nach dem Krieg einen Solistenpreis nach Kalterherberg zu holen. Der Preis bestand aus einem Keramikkrug ("En Jrühl").

24.08.52: Entgegen der vorherigen Absicht nahm der Verein dann doch noch am Verbandsfest in Strauch und an einem Spielmannstreffen in Dreiborn teil.

1953

09.08.53:
Die Nachwuchsarbeit schien Früchte zu tragen, denn allmählich stellten sich erste Erfolge bei Festzügen und Wettstreiten ein. Beim Verbandsfest in Mützenich spielte das Tambourkorps sogar erstmals in der A-Klasse und der Zulauf der Jugend nahm langsam zu.
26.07.1953 Jubelfest in St. Vith
In dieses Jahr fällt auch der erste Besuch in das, vom Weltkrieg völlig zerstörte, St. Vith. Das TPK erhielt dort in der B-Klasse für sein gutes Gesamtspiel den Ehrenpreis. Der Jubel kannte keine Grenzen und seit diesem Tag war man dem St. Vither Spielmannszug in freundschaftlicher Weise sehr verbunden. Leider ist diese Freundschaft seit längerer Zeit eingeschlafen, da das St. Vither Korps seit Jahren mit erheblichen Existenzproblemen zu kämpfen hatte und mittlerweile aufgelöst worden ist.
1954 & 1955

Das TPK nahm am großen Karnevalsumzug in Aachen (01.03.1954) und selbstverständlich an allen Verbandsfesten sowie an etlichen Wettstreiten in Aachen, Düren, Euskirchen, Schleiden und Belgien teil. Besonders der Rosenmontagszug in Aachen ist den damaligen Aktiven in guter Erinnerung geblieben.
Durch eine mittlerweile aufwendigere Probenarbeit konnten mehrere neue und vor allem schwierigere Märsche in das Repertoire aufgenommen werden. Dieser Umstand schlug sich nieder in den zahlreich errungenen Medaillen und Pokalen bei Wertungsspielen und Festzügen. Recht bald gehörte das Tambourkorps zu den besten Vereinen in der A-Klasse auf Verbandsebene.
Um dem Spiel den richtigen "Drive" zu geben, wurde eine große Basstrommel ("decke Tromm") angeschafft.

Kirmesdienstag 1954
13.06.54: Der erste Vereinsausflug nach dem Krieg führte mit 2 Bussen über Köln und Remagen ins schöne Ahrtal. In Köln wurden der Zoo und anschließend im Dom die heilige Messe besucht. Der Geschäftsbericht erwähnt ausdrücklich die staunenden Gesichter der Kalterherberger im Zoo über die große Fülle der verschiedenen, unbekannten Tiere, die es dort zu besichtigen gab! Die Fahrt fand schließlich ihren geselligen Abschluss auf einem der zahlreichen Weinfeste in den umliegenden Ortschaften.
Bei einer Versammlung im Vorfeld des Ausfluges richtete der damalige Schriftführer einen Appell an die Jugendlichen, auf der Ausflugsfahrt das Ansehen des Vereins nicht zu schädigen und sich anständig zu benehmen. Dieselbe Person wurde später auf der Generalversammlung am 19.01.1957 wegen "Verstoßes gegen die Vereinsstatuten" einstimmig aus dem Verein ausgeschlossen!
1955

23.01.55: Das TPK veranstaltete eine Kappensitzung im Saal Lambertz. Da man nicht so recht wusste, wie solch ein Projekt abzulaufen hatte, nahm man gerne das Angebot der KG "De Bahkeuvjer" aus Aachen an, sich um Organisation und Programm zu kümmern. Vom finanziellen Ergebnis waren die Spielkameraden im Nachhinein überzeugt, jedoch konnte das Konzept der Aachener Karnevalsprofis keine positive Resonanz aufweisen und man kam überein, künftig die Organisation in Eigenregie zu gestalten.
12.12.55: Bei der Generalversammlung wurde beschlossen, den Mitgliedsbeitrag für Inaktive auf 6 DM festzulegen, ein Obolus, der sich bis heute auf 15 € gesteigert hat. Die aktiven Vereinszugehörigen waren und sind beitragsfrei.

Karnevalszug in Aachen 1955

1956

13.05.56:
Beim 15. Verbandsfest in Kesternich schaffte es der Spielmannszug erstmals, den Ehrenpreis in der Festzug- und Gesamtspielwertung zu gewinnen. Zudem erspielten sich die Aktiven noch zahlreiche Preise in den Solistenwettstreiten. Die Talsohle schien - auch mitgliedermäßig - endgültig durchwandert und der Kurs zeigte nach oben.
Nach der samstäglichen Probe vor dem Vereinslokal "Bej Petische" (spätere Bauernstube)
28. & 29.07.56: Das TPK feierte sein 30-jähriges Bestehen und fungierte als Ausrichter des 16. Verbandsfestes der Vereinigten Spielmannszüge.
Kalterherberg erlebte einen prächtigen Festzug mit 29 Vereinen aus dem Monschauer, Aachener, Dürener und Schleidener Raum, sowie aus Belgien. Das abschließende Bühnenspiel fand auf der Festwiese am Vereinslokal Alt statt. Zu jener Zeit fand vor dem Festzug noch eine Korpsführerbesprechung statt, bei der sämtliche Modalitäten beredet und schließlich eine "kleine hochprozentige Erfrischung" gereicht wurde.

Vereinsbild zum 30-jährigen Bestehen und Verbandsfest 1956
knieend v.l.n.r.: Rudolf Frantzen, Ernst Conrads, Bernhard Lambertus, Helmut Mertens
stehend v.l.n.r.: Alfons Andres, Rudolf Jansen, Robert Prümmer, Karl Andres, Erich Backes, Richard Henz, Franz-Josef Lennartz,
Hermann-Josef Thoma, Hermann Kremer, Alfred Conrads, Adolf Alt, Hermann-Josef Lennartz, Karl-Heinz Goffart, Felix Brandenburg,
Armin Brandenburg

Als immer bleibender Höhepunkt des Vereinsjahres ist für den Spielmannszug die Großkirmes im September zu erwähnen. Obschon der Verein damals noch nicht zu den ausrichtenden Vereinen gehörte, mischte das TPK besonders beim Hahneköppen und beim Festzug kräftig mit. Das montägliche Hahneköppen ist bis heute "der" Tag des Jahres für den "Flöteclub" und dies besonders, wenn einem aktiven Mitglied die Hahnenkönigswürde zufällt.

In die Fünfziger fielen auch die Anfänge der Kameradschafts- oder Familienabende, die ebenfalls bis heute einen Höhepunkt im Vereinsjahr darstellen und bei denen, zumindest in den letzten 40 Jahren, ausschließlich vereinseigene Kräfte auftreten.
Eine lustige Kirmestruppe
1957

13.01.57:
Zwischenzeitlich erfreute sich das Korps auch einer ständig anwachsenden Zahl inaktiver Mitglieder. Auf Grund dieser Tatsache war das Vereinslokal Alt zu klein geworden und man hatte ins Auge gefasst, den Familienabend im Gasthof Brandenburg abzuhalten. Dieses Ansinnen führte augenscheinlich zu Meinungsverschiedenheiten mit der Vereinswirtin. Als jene Differenzen nicht ausgeräumt werden konnten, beschloss man kurzerhand auf der Generalversammlung vom 13.01.1957, das Vereinslokal zu wechseln und zog so zum Gasthof Brandenburg (heute: "Eisernes Pferd") um.
Dem Verein kam dabei sehr gelegen, dass dort auf Kirmes und Karneval einträgliche Tanzveranstaltungen durchgeführt werden konnten. Inoffiziell hält sich jedoch bis heute hartnäckig das Gerücht, dass es beim Wechsel des Vereinslokals auch um einen oder mehrere spontan verzehrte Schinken gegangen sei.
 
Die Aktivitäten des Ortskomitees Kalterherberg waren zu dieser Zeit vollständig zum Erliegen gekommen und der Vorstand des TPK fasste den Beschluss, in Eigeninitiative die Kalterherberger Vereinsvorstände einzuladen und so eine Neugründung des Ortskomitees voranzutreiben.

Vereinsaufnahme in neuen dunkelblauen Uniformen am 02.06.1957 auf der Schützenwiese beim Hotel Hirsch
vorne stehend: Friedel Müller
hinten stehend v.l.n.r.: Rudolf Jansen, Rudolf Frantzen, Ernst Conrads, Helmut Mertens, Franz-Josef Lennartz, Karl Andres, Richard Henz, Hermann-Josef Thoma, Walter Thoma, Felix Brandenburg, Adolf Alt, Hermann Kremer, Karl-Heinz Goffart,
Herbert Paulus, Robert Prümmer, Bernhard Lambertus, Armin Brandenburg


17.02.57:
Der erste Kameradschaftsabend im neuen Vereinslokal Brandenburg wurde veranstaltet. Bei dieser Gelegenheit präsentierte sich das Korps in neuen dunkelblauen Uniformen und mit neuen Trommeln.
Da der Proberaum im heutigen "Dorfhaus" (ehemalige Blumenstube Pauls) zu klein geworden war, erhielt der Verein die Erlaubnis, im Keller der Grundschule zu proben. Dieser Zustand hielt bis Ende 1977 an.
23.11.57: Hermann Kremer stellte sein Amt als Korpsführer zur Verfügung. Bei der Wahl zum neuen Korpsführer konnte ein Mitglied zwar die Mehrzahl der Stimmen auf sich vereinigen, jedoch verließen daraufhin einige "Spielkameraden" umgehend die Versammlung. Um einem ausufernden Streit im Verein entgegen zu kommen, trat der Gewählte am gleichen Abend wieder von seinem Amt zurück und nach einigen Diskussionen und gutem Zureden wurde die vakante Stelle schlussendlich von Hans-Rolf Justen bekleidet.
Musikfest in Kalterherberg am 02.06.1957
1958

26.01.58: Anlässlich des Kameradschaftsabends wurde stolz die neu erworbene Lyra vorgestellt.

01.02.58: Auch beim Verband der Vereinigten Spielmannszüge schrieb man Geselligkeit und Kameradschaft groß und so organisierte der Vorstand im Kaisersaal in Imgenbroich erstmalig einen Verbandskameradschaftsabend. Diese Institution findet heute mangels Interesse nicht mehr statt.

08.06.58: Beim Verbandsfest in Vossenack wurde erstmals ein Wanderpokal in der A & B-Klasse auf Verbandsebene ausgespielt. In die Wertung aufgenommen wurden die Leistung des Korpsführers, das Gesamtspiel und die Präsentation während des Festzugs. Diese Wertung schloss das TPK auch gleich mit einem Sieg ab. Das Regelwerk sah vor, dass der Verein, der den Wanderpokal dreimal in ununterbrochener Reihenfolge oder insgesamt fünfmal gewinnen konnte, den Pokal als sein Eigentum betrachten und mit nach Hause nehmen konnte. Wegen dieses Prestigeobjekts sollte es zu einem späteren Zeitpunkt zu einem Eklat auf Verbandsebene kommen.
Im Winter fand die letzte Theateraufführung zu Gunsten der Vereinskasse statt. Da mehrere schulpflichtige Jungen dem Korps beitraten, ergaben sich ständig neue Aufgaben im Probe- und Organisationsbereich, so dass sehr arbeitsintensive Punkte, wie eine Theateraufführung, nicht mehr betrieben werden konnten.

Auf Vorstandsbeschluss sollte ein neuer Schellenbaum angeschafft werden. Dank der zahlreichen Spenden der Kalterherberger Geschäftsleute konnte dieses Vorhaben recht bald realisiert werden.
Theateraufführung „Die Allerseelennacht“ am 27.10.1957
1959

Hermann-Josef Thoma übernahm das Amt des Korpsführers von Heinz-Rolf Justen, der aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stehen konnte.
22. & 23.08.59: Dieses Wochenende stand ganz im Zeichen der großen Schellenbaumweihe verbunden mit einem Freundschaftstreffen. Das Fest entwickelte sich zu einem regelrechten Dorffest. Beim Festabend im Saal Brandenburg hielt das Ehrenmitglied Karl Leyendecker eine Laudatio, verbunden mit einem Streifzug durch die Vereinshistorie. Die Einsegnung des Schellenbaums erfolgte beim Kirchgang der Ortsvereine. Beim Festabend und nach dem prächtigen Festzug sorgten die "alten" Ehrenmitglieder unter der Stabführung von Kurt Hammer mit einer spontanen Präsentation der Märsche "Rheinklänge" und "Marsch 4" für positives Aufsehen.
Schellenbaumweihe am 23.08.1959
Bei der Schellenbaumweihe ließen es sich die "alten" Ehrenmitglieder nicht nehmen, mit ein wenig Unterstützung einiger "Jungspunde", noch einmal ihre Instrumente mit einigen Märschen "warm" zu spielen.
So endete das schwierige Nachkriegsjahrzehnt des Neuaufbaus und des angehenden Wirtschaftswunders. Der Verein war nicht von der Bildfläche verschwunden und konnte, nach mühsamen Anfängen, besonders dank des Zulaufs etlicher junger Männer, einigermaßen optimistisch in die Zukunft blicken. Ein Anfang war geschafft und es sollte weiter bergauf gehen.
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